Leseprobe: Sein – nicht scheinen:
Wie die Kugel an den Kopf kam
Einmal veranstalteten wir drei Brüder für uns allein einen Kugelstoss-Wettbewerb. Wir standen dabei zu dritt rund um den Sandkasten, in welchen wir die Kugeln stossen wollten. Fritz brachte es dabei fertig, die fünf Kilogramm schwere Kugel statt in einem eleganten Bogen in den Sand zu stossen, mir, der ungefähr zwei Meter neben ihm am Rand des Sandbereichs stand, an den Kopf zu schiessen. Das tat höllisch weh.
Unter Schreckens- und Schmerzgeheul rannte ich sofort nach Hause, um bei der Mutter Trost und ein Heilpflaster zu holen. Lange musste sie mich jedoch nicht trösten, denn mein Kopf war wohl von vielen anderen „Kopfstössen“ so abgehärtet, dass ich bald wieder und ohne bleibende Schäden auf dem Spiel- und Sportplatz erschien. Allerdings war ich von da an sehr darauf bedacht, nicht mehr in eine mögliche Schusslinie meines Bruders zu geraten.